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Von
Christian Löer
Ausgabe vom
Samstag, 27.09.2025

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

nun ist der 1. FC Köln also für ein paar Tage doch noch zu so etwas wie sommerlicher Ruhe gekommen. Ein Fußballklub im Liegestuhl, stille Tage, während die Hitze über den verlassenen Plätzen am Geißbockheim flimmert.

 

Jedenfalls stelle ich es mir so vor, ich war jetzt allerdings auch einige Tage nicht am Geißbockheim – zu viel Ablenkung durch die Europameisterschaft. Die beiden Spiele der deutschen Mannschaft haben mir gut gefallen. Gegen die Schotten, weil alles so festlich war. Und gegen Ungarn vielleicht sogar noch mehr, weil die Mannschaft es geschafft hat, Widerständen standzuhalten und den Gegner zu frustrieren. Ein EM-Halbfinale, sollte es für Deutschland dazu kommen, wird eher wie das Ungarn-Spiel sein als wie das Spiel gegen die Schotten.

FANTASTISCHE SCHOTTEN IN MÜNCHEN UND KÖLN

Was die Stimmung angeht, war der Auftritt der Tartan Army in München wohl das Größte, was ich in all den Jahren erlebt habe. Noch immer habe ich „Flower of Scotland“ im Ohr, die alternative Nationalhymne der Schotten. Und ich war tatsächlich ein wenig enttäuscht, dass ich am Mittwoch in Stuttgart beim Spiel der deutschen Elf war und deswegen die Schotten in Köln verpasste. Aber vielleicht kommen sie ja zurück, es gibt die Chance auf ein Achtelfinale mit schottischer (und ja wohl auch spanischer) Beteiligung in Müngersdorf.

 

Die Medienrichtlinien der Uefa sorgen dafür, dass die internationale Presse auf der Tribüne gut durchmischt wird. Das hat dazu geführt, dass sowohl mein Kollege Lars Werner als auch ich bei diesem Turnier schon neben österreichischen Kollegen gesessen haben, denen wir dann selbstverständlich 90 Minuten lange Gespräche über den mächtigen 1. FC Köln aufgedrängt haben. Von Toni Polster über Peter Stöger bis Gerhard Struber. Wir haben damit bereits eine gute Wissensbasis, um einigermaßen vorbereitet zu sein auf den Mann, der den 1. FC Köln auf Anhieb zurück in die Bundesliga führen soll und ja womöglich auch wird. Details folgen. Wenngleich wir ja schon Manfred Schmid zu Struber befragt haben, denn der kennt Struber, die Zweite Liga und den FC. 

Gerhard Struber und Manfred Schmid (l.)
MAN SIEHT DEN RASEN!

Eine Sache zu den Pressetribünen: Der 1. FC Köln hat in der vergangenen Saison überlegt, die Medientribüne nach 20 Jahren in den Oberrang zu verlegen und im Unterrang weitere Plätze für Businesskunden zu schaffen. Die Architekten des Stadions hatten sich das offenbar anders vorgestellt, denn zuvor hatte Köln die besten Plätze und Arbeitsbedingungen der Liga, mit kurzen Wegen und einem klugen Konzept. Nun hat Köln die schlechtesten Plätze der Bundesliga, denn Medienarbeitsräume, Pressekonferenz und Mixed Zone – das alles ist ja nicht umgezogen, weshalb es schwierig ist, von A nach B zu kommen. Aber der FC muss ja Geld verdienen, Matchplan und so. Ich verstehe das, Erfolg im Fußball ist teuer, das sehen wir ja vielerorts. 

 

Der entscheidende Makel an den Kölner Presseplätzen war allerdings, dass man von den meisten Positionen aus nennenswerte Teile des Rasens nicht sehen konnte, was ich für einen Fehler halte, den man womöglich im Vorfeld hätte ausschließen können. Die gute Nachricht ist: Die Uefa hat zur Europameisterschaft eigene Medientribünen errichtet. Und jetzt kommt’s: Von dort aus kann man tatsächlich das Spielfeld sehen. Vertreter der Kölner Sportstätten und des FC könnten also die Gelegenheit wahrnehmen und einen Ortstermin ansetzen, vielleicht ist ja sogar Zeit für ein kurzes Praktikum. Denn wenn der FC in der kommenden Saison auf dem Spielfeld durchstartet, wollen wir das doch gern sehen.

Julian Nagelsmann erlebt bislang einen schönen Fußballsommer. 

Die Rechnung ist klar: Nach den personellen Abschüssen der vergangenen Tage hat Christian Keller das Gerüst einer Mannschaft gebaut, die in der zweiten Liga in der Lage sein sollte, im oberen Drittel mitzuspielen. Mit ein paar Verstärkungen im Winter sollte es dann möglich sein, ein spannendes Frühjahr zu gestalten und in das Rennen um die Aufstiegsplätze einzutreten.

LEISTUNGSTESTS, TRAININGSAUFTAKT
Auch Luca Waldschmidt bleibt beim 1. FC Köln. 

Und bevor ich mich jetzt weiteren Fantasien zum Thema Sommerpause hingebe: Die ist beim 1. FC Köln schon wieder vorbei. Heute und am Samstag findet die Leistungsdiagnostik am Geißbockheim statt. Am Montagmorgen starten wir dann bereits mit einer ersten Pressekonferenz von Christian Keller und Gerhard Struber ins neue Fußballjahr, während bei der EM noch die Gruppenphase läuft.

 

Viel Fußball also in dieser Sommerpause. Ich habe nichts dagegen.

 

Ein schönes Wochenende!

Ihr Christian Löer
Zum Autor:  Christian Löer (48) ist Leiter der Sportredaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“ und berichtet seit der Saison 1999/2000 über den 1. FC Köln. 

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Dann schreiben Sie mir gern eine E-Mail an

christian.loeer@kstamedien.de

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