Der Newsletter wird Ihnen nicht richtig angezeigt? - Zur Webversion
Heute von
Eliana Berger
Ausgabe vom
Dienstag, den 23.09.2025
Anzeige

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

wir alle kennen diese Projekte, die anderswo auf der Welt etwas Gutes bewirken sollen. Den Schutz des Regenwaldes in Brasilien zum Beispiel oder die Produktion von energiesparenden Kochöfen für afrikanische Länder. Sie begegnen uns oft, wenn wir im Kleinen Emissionen ausgleichen wollen – beispielsweise für eine Flugreise. Bei Konzernen, die Emissionsgutschriften kaufen, spielen sie mengenmäßig aber eine ungleich größere Rolle. 

Das Problem: Viele dieser Projekte sind in Wirklichkeit gar nicht so klimafreundlich, wie sie vorgeben. Und auch viele deutsche Gasversorger setzen bei der Kompensation offenbar auf fragwürdige Klimaschutzprojekte. Das zeigen Daten des Recherchenetzwerks Correctiv.lokal, die meine Kollegen Detlef Schmalenberg und Robin Albers sich genauer angeschaut haben. 

Mit sogenannten Kompensationsgutschriften soll verhindert werden, dass der Regenwald im Amazonas abgeholzt wird. Sie werden von Unternehmen gekauft, um die eigene Emissionen wiedergutzumachen – doch vieles daran ist fraglich.

Copyright: Werner Rudhart/dpa

Um Emissionen auszugleichen, können Unternehmen, Regierungen und Privatpersonen Emissionsgutschriften von Klimaschutzprojekten kaufen. Eine Gutschrift soll einer Tonne CO₂ entsprechen, die eingespart oder reduziert wurde. Obwohl der Markt nicht staatlich reguliert ist, müssen die Projekte bestimmte Anforderungen erfüllen: Sie müssen z.B. „zusätzlich“ sein, das heißt ohne den Verkauf von CO₂-Gutschriften nicht zu realisieren sein. Außerdem müssen die Emissionsreduktionen realistisch bewertet und dauerhaft sein.

                                                                                                                                                                          Anzeige
Abfall vermeiden und Zero Waste
Die AWB informiert Sie über unterschiedliche Möglichkeiten, wie Sie den Zero Waste-Gedanken beherzigen und Abfälle vermeiden können. Mehr dazu.


Auch Gasversorger aus dem Großraum Köln haben Gutschriften gekauft, mit denen vermutlich weniger Emissionen reduziert oder vermieden wurden als versprochen. So kaufte der Kölner Gasversorger Rhein-Energie 100.356 Gutschriften aus 17 Projekten. Nachdem unsere Redaktion die Rhein-Energie mit den Ergebnissen der Untersuchung konfrontiert hatte, stellte das Unternehmen sein „Ökogas“-Angebot für Geschäftskunden ein. „Wir begrüßen es ausdrücklich, dass sich Correctiv und die angeschlossenen Organisationen kritisch mit dem Zertifizierungssystem auseinandersetzen und Überprüfungen vornehmen“, sagte Unternehmenssprecher Christoph Preuß. Die gesamte Recherche mit Daten zu weiteren Anbietern in der Region finden Sie hier. 

Klimaschutz und Artenschutz gehen meist, aber nicht immer Hand in Hand. Das zeigt das Thema Wasserkraft: Als erneuerbare Energie leistet sie einen positiven Beitrag zur Energiewende. Doch für viele Fische sind die Kraftwerke tödliche Fallen.

Als mein Kollege Gerhard Voogt Helmut Wuttke vom Bergischen Fischerei-Verein besuchte, stand dieser gerade mit einer großen Wanne voller Junglachse in der Wupper bei Radevormwald. Die Botschaft, die er mitgebracht hatte, war wenig optimistisch:  "Jetzt kann man nur beten, dass einige tatsächlich den Weg bis ins Meer schaffen", sagte er. Denn bis die Wupper bei Leverkusen in den Rhein mündet, müssten die Lachse fünf Wasserkraftwerke passieren. „Die meisten werden von den Turbinen geschreddert.“

Die Tragödie spielt sich unter der Wasseroberfläche ab, deswegen scheint sich kaum jemand dafür zu interessieren
Helmut Wuttke
Bergischer Fischerei-Verein

Obwohl das Problem seit langem bekannt sei, werde nichts dagegen unternommen, sagt Wuttke. „Die Tragödie spielt sich unter der Wasseroberfläche ab, deswegen scheint sich kaum jemand dafür zu interessieren.“ Die zuständigen Behörden seien unterbesetzt und würden nicht durchgreifen. Jedes Jahr würden Millionen Fische in unzureichend geschützten und zum Teil überflüssigen Turbinen zerhackt. Den vollständigen Text finden Sie hier. 

Traditionelle Hochzeiten sind an sich eher eine verschwenderische Angelegenheit – und das wollen sie ja auch sein: mit üppigem Buffet, aufwendig verpackten Geschenken, Einwegdekoration, neuen Kleidern. Doch auch hier gewinnen Überlegungen zur Nachhaltigkeit an Bedeutung: Bei einer Umfrage von Statista in Deutschland im Jahr 2020 gaben rund 32 Prozent der Befragten an, das Thema Nachhaltigkeit habe ihre Hochzeit beeinflusst.

Der Kölner Fotograf Simon Valentin betreibt einen Green Wedding Blog, auf dem er Brautpaaren Tipps für eine nachhaltige Feier gibt. Vegane Hochzeitstorte, Secondhand-Brautkleid, regionale Wiesenblumen im Brautstrauß - so sah die Hochzeit zum Beispiel bei Philipp und Kim Martin aus Bonn aus. Meine Kollegin Elena Stickelmann hat mit ihnen gesprochen. Die Fotos sehen toll aus, finde ich. Sie auch?

Wie hat Ihnen die Ausgabe von KStA Green gefallen?
Schreiben Sie mir gerne an green@kstamedien.de

Bleiben Sie hoffnungsvoll!
Herzlich,
Ihre Eliana Berger
Anzeige
AKTUELL AUF KStA
FOLGEN ODER EMPFEHLEN SIE UNS WEITER
                 
     

Impressum
KStA Digitale Medien GmbH & Co. KG

Registergericht Amtsgericht Köln, HRA 13589
USt.-IdNR.: DE 179 912 781

Persönlich haftende Gesellschafterin:
KStA Digitale Medien Verwaltungs GmbH

Amtsgericht Köln, HRB 26922
Geschäftsführung: Christine Schönfelder
Amsterdamer Straße 192, 50735 Köln

digital(at)kstamedien.de


Copyright 2024
KStA Digitale Medien GmbH & Co. KG, Köln