die Hoffnung stirbt zuletzt. Das gilt auch für den 1. FC Köln im Hinblick auf die Mission Klassenerhalt. Die Mannschaft von Timo Schultz kann es noch packen, Voraussetzung dafür ist aber ein Sieg am Samstag (4. Mai 2024, 18.30 Uhr, Sky und im Liveticker auf EXPRESS.de) gegen den SC Freiburg. Das wird alles andere als leicht, zumal der FC in dieser Saison einen unerklärlichen Heim-Komplex hat. In der einstigen „Festung Müngersdorf“ gelangen bislang ledigich drei Heimsiege. Nun wäre also der perfekte Zeitpunkt, diese dürftige Bilanz aufzupolieren. Schultz sagt: „Wir haben jetzt noch zwei Spiele Zeit, um das ein Stück weit zurechtzurücken. Wir wollen jetzt die Punkte, die wir vorher liegen gelassen haben, hinten wieder reinholen.“
MARK UTH FÄLLT ERNEUT AUS
Mark Uth, der nach seiner Einwechslung beim 1:1 in Mainz für Belebung sorgte, fällt gegen Freiburg aus. Foto: dpa
Dabei muss Timo Schultz aber auf Mark Uth verzichten. Der Kölner Seuchenvogel, der in dieser Saison bereits 22 Bundesliga-Spiele verletzungsbedingt verpasst hat, liegt flach und ist nicht einsatzbereit. „Es ist für uns und vor allem auch für Mark extrem bitter“, sagt Schultz. Uth war gerade erst wieder in Fahrt gekommen, war in Mainz nach seiner Einwechslung ein belebendes Element und mitverantwotlich für den späten Punktgewinn. Nun also wird der Spielmacher erneut ausgebremst. Für Uth könnte Justin Diehl in den Kader rücken. Der Youngster ist seit zwei Wochen wieder im Mannschaftstraining und brennt auf seine letzten Einsätze im FC-Trikot. In der Startelf deuten sich dagegen nur wenige Änderungen an. Kapitän Florian Kainz könnte nach seiner Denkpause zurückkehren, Faride Alidou ist ein Kandidat für die Sturmspitze. So könnte der FC gegen Freiburg beginnen: Schwäbe – Schmitz, Hübers, Chabot, Finkgräfe – Martel, Huseinbasic – Thielmann, Waldschmidt, Kainz – Alidou
HAIE-KAPITÄN GLAUBT AN RETTUNG
Auch wenn die Lage aussichtslos erscheint, gibt es sie: die Optimisten. Einer davon ist Moritz Müller. Er drückt seinem FC im Abstiegskampf nicht nur die Daumen, der Haie-Kapitän tippt auch auf die Rettung. In der „Müller-Tabelle“ landet der FC auf Rang 15, Bochum muss als 16. in die Relegation und Mainz steigt direkt ab. „Die Spiele müssen alle erst gespielt werden. Kämpfen bis zum Ende und dann wird man sehen, wozu es gereicht hat! Ich drücke die Daumen, dass der FC in der ersten Bundesliga bleibt“, sagt Deutschlands Eishockey-Legende.
SCHULTZ STÄRKT KAINZ DEN RÜCKEN
Er war vergangene Woche in Mainz der Initiator für die zweite Luft der Kölner. Florian Kainz trieb das FC-Spiel nach seiner Einwechslung unermüdlich an und übernahm Verantwortung, als er gebraucht wurde. Dass er sich wie selbstverständlich den Ball schnappte und den Elfer trocken reinjagte, dürfte Balsam für die Seele gewesen sein. Vor den abschließenden drei Spielen stärkt Schultz seinem Kapitän daher noch einmal demonstrativ den Rücken.
„Florian Kainz ist und bleibt unser Kapitän, hat eine extreme Wichtigkeit für die Mannschaft.“ Timo Schultz
Denn der FC-Cooach weiß auch. Er braucht für den knüppelharten Endspurt einen Kainz in Topform. „Florian Kainz ist und bleibt unser Kapitän, hat eine extreme Wichtigkeit für die Mannschaft“, sagte Schultz.
WOLF-INTERVIEW SORGT FÜR WELLEN
Geschäftsführer Christian Keller und Präsident Dr. Werner Wolf (r.) beim Mitgliederstammtisch des 1. FC Köln am 10. Januar 2024 in den MMC-Studios. Foto: Herbert Bucco
Dieses Interview schlug ein wie eine Bombe. Während die Schultz-Elf ums Überleben kämpft, spricht Präsident Werner Wolf drei Spieltage vor Schluss OHNE jegliche Aufarbeitung der Saison eine Job-Garantie für Sportboss Christian Keller aus. Der steht sei Monaten in der Kritik, sagt selber, dass er für den sportlichen Absturz verantwortlich ist. Konsequenzen wird es aber auch im Fall des Abstiegs nicht geben. Am kommenden Montag (6. Mai) steht die nächste Mitgliederratssitzung an – mit dabei ist auch ein Vertreter des Vorstands. Dieser muss erklären, warum man an Keller festhält, obwohl etliche sportliche Fehler eingeräumt wurden. Und warum man die Gremien in die Aufarbeitung nicht mit einbezieht. Schultz und seine Mannschaft wollen sich von dem Getöse hinter den Kulissen nicht beeinflussen lassen, Störgeräusche von außen müssen in der jetzigen Phase ausgeblendet werden. Es geht um alles! Nur ein Sieg hält die Hoffnung am Leben. In diesem Sinne: Come on, Effzeh!